Press release/Case Up-Date
Agreement with Otto Stadtlander/Germany and EcomAgroindustrial/Switzerland in OECD-proceedings
Berlin, January 19, 2012
ECCHR and the cotton traders Otto Stadtlander GmbH/Germany und EcomAgroindustrial/Switzerland have reached agreements in the course of consultation proceedings. The agreements have been published on 16 and 23 December 2012 on the NCP´s websites
ECCHR had filed OECD complaints regarding the corporations’ policies on trading Uzbek cotton. In Uzbekistan, cotton is being harvested with the systematic use of state-organized forced child labor.
Both companies affirmed to trade in Uzbek cotton directly or indirectly. The German Otto Stadtlander GmbH,  however, receives its Uzbek cotton – unlike originally formulated by ECCHR – indirectly from third parties and not from the Uzbek selling agencies. In addition, Uzbek cotton represents only a relatively small proportion of the total turnover of the company. As far as media coverage on this issue has led to reputational damage to Otto Stadtlander GmbH, ECCHR expresses its regret.
The most relevant parts of the agreements reached is that the companies have committed to take certain measures that have been negotiated individually with ECCHR,  to have a positive impact on the local situation. With the Swiss company, ECCHR will evaluate the undertaken steps on a regular basis. Otto Stadtlander GmbH will report back to the German NCP on its action taken after a year.
The German agreement gains further significance from a statement of the German Federal Government in which it positions itself strongly against child labor and declares to work both bilaterally and as part of the European Union, to seek an end to the use of child labor in the Uzbek cotton harvest.  The Government also states that it has used international committees and bilateral meetings to call on the Uzbek authorities to introduce effective measures with which to abolish the practice and to continue to work for an end to child labor in the Uzbek cotton harvest.
Dr. Miriam Saage-Maaß, ECCHR, welcomes the declaration of the Federal Government: “Now the government has to show that it lends weight to these words and adopt specific measures including policy changes.” The same applies for the negotiated commitments of both cotton merchants: “After the settlements in the UK with Cargill and ICT, two more cotton merchants have agreed to take active steps against child labor in Uzbekistan and to engage with civil society organizations in a dialogue on the situation in Uzbekistan.”Before this, child labor in Uzbekistan was being denied by cotton traders.
Between October 2010 and January 2011, ECCHR had, together with the Uzbek-German Forum for Human Rights, Sherpa (France) and Guido Ehrler (Switzerland) filed seven OECD complaints in four countries against European cotton traders sourcing Uzbek cotton. In these complaints, ECCHR argued that these companies´ trading policies were in breach with the OECD-Guidelines for Multinational Enterprises. The German and Swiss National Contact Points had accepted the complaints in May and March 2011 for further examination. Both companies had agreed to take part in the mediation process.
For further information please contact:
ECCHR, Dr. Miriam Saage-Maaß, saage-maasz@ecchr.eu, Tel: +49 (0)30/44048590
Pressemitteilung/Case Up-Date
Einigung in OECD-Verfahren mit Otto Stadtlander /Bremen und EcomAgroindustrial/Schweiz
 
Berlin, 19. Januar 2012
Das ECCHR und die Baumwollhändler Otto Stadtlander GmbH/Bremen und EcomAgroindustrial/Schweiz sind im Rahmen von Mediationsverhandlungen nach vorangegangenen OECD-Beschwerden des ECCHR zu Einigungen gelangt. Die OECD-Beschwerden betrafen die Frage der Unternehmenspolitik im Umgang mit dem Handel mit usbekischer Baumwolle. Die Gemeinsamen Erklärungen wurden am 16. bzw. 23. Dezember 2011 auf den jeweiligen Websites der nationalen Kontaktstellen veröffentlicht (http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/E/erklaerung-ecchr-gegen-otto-stadtlander,property=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf;http://www.seco.admin.ch/themen/00513/00527/02584/02586/index.html?lang=de).
Baumwolle wird in Usbekistan mit Hilfe systematischer, staatlich organisierter Kinderzwangsarbeit geerntet.
Beide Unternehmen haben zugestanden, mit usbekischer Baumwolle zu handeln. Im Falle der Otto Stadtlander GmbH wird der Handel jedoch – anders als ursprünglich seitens des ECCHR geäußert – nicht über die usbekischen staatseigenen Baumwollhändler sondern indirekt über Zwischenhändler abgewickelt. Zudem stellt usbekische Baumwolle nur einen relativ geringen Anteil am Gesamtumsatz der Firma dar.  Soweit die mediale Berichterstattung hierüber zu Rufschädigungen der Otto Stadtlander GmbH geführt hat, bedauert das ECCHR dies.
Maßgeblicher Inhalt der erreichten Einigungen ist, dass die Unternehmen bestimmte mit dem ECCHR im Einzelnen ausgehandelte Maßnahmen ergreifen werden, um auf die Situation vor Ort positiv einzuwirken.  Mit dem schweizerischen Unternehmen wird das ECCHR zur Evaluierung der vorgenommenen Schritte regelmäßig in Kontakt bleiben. Die Otto Stadtlander GmbH aus Bremen wird nach Ablauf eines Jahres der deutschen Nationalen Kontaktstelle  über die getroffenen Maßnahmen Bericht erstatten.
Darüber hinausgehende Bedeutung erlangt die deutsche Einigung durch eine Erklärung der Bundesregierung, in der diese sich entschieden gegen Kinderarbeit positioniert und erklärt, sich bilateral und im Kreise der Europäischen Union für die Beseitigung des Einsatzes von Kinderarbeit bei der Baumwollernte in Usbekistan einzusetzen. Die Bundesregierung habe die usbekischen Behörden in internationalen Gremien und in bilateralen Gesprächen dazu aufgefordert, wirksame Maßnahmen zur Abschaffung dieser Praxis zu ergreifen und werde auch weiterhin unvermindert für ein Ende der Kinderarbeit in der Baumwollernte eintreten.
Dr. Miriam Saage-Maaß, ECCHR, begrüßt die Erklärung der Bundesregierung: „Nun liegt es an der Regierung, diesen Worten durch gezielte politische Maßnahmen Gewicht zu verleihen.“ Auch die mit den Unternehmen ausgehandelten Maßnahmen seien ein Schritt in die richtige Richtung: „Nach den Einigungen in Großbritannien mit Cargill und ICT haben sich zwei weitere Baumwollhändler bereit erklärt, aktiv gegen Kinderarbeit in Usbekistan tätig zu werden und mit zivilgesellschaftlichen Organisationen in einen Dialog über die Situation in Usbekistan zu treten.“ Dies hatten Baumwollhändler bislang verweigert.
Zwischen Oktober 2010 und Januar 2011 hatte ECCHR zusammen mit dem Uzbek-German Forum for Human Rights (UGF), Sherpa(Frankreich) und Guido Ehrler (Schweiz)  insgesamt sieben OECD Beschwerden in vier Ländern gegen europäische Baumwollhändler eingelegt, die usbekische Baumwolle beziehen. Das ECCHR wirft den Unternehmen darin vor, durch ihren Handel mit usbekischer Baumwolle gegen die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen zu verstoßen. Die deutsche und die schweizerische Nationalen Kontaktstellen hatten die Beschwerden im Mai bzw. März 2011 zur weiteren Prüfung angenommen, woraufhin sich beide Unternehmen bereiterklärt hatten, an den verfahrensmäßig vorgesehenen Mediationsverfahren teilzunehmen.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
ECCHR, Dr. Miriam Saage-Maaß, saage-maasz@ecchr.eu, Tel: 030/44048590